WYRD – Sarah Huber & Johanna Mangold 16.05. – 20.06.2025
*** Ein Ausstellungsprojekt des Künstlerbundes Baden-Württemberg ***
SARAH HUBER & JOHANNA MANGOLD
W Y R D

Eröffnung der Ausstellung
am Freitag, 16. Mai 2025, 19.00 Uhr
im AKKU Projektraum
Gerberstraße 5 C
70178 Stuttgart
Begrüßung:
Julia Wenz-Delaminsky, Stellvertretende Vorsitzende
des Künstlerbundes Baden-Württemberg
Einführung:
Clemens Ottnad, Geschäftsführung
des Künstlerbundes Baden-Württemberg
Ausstellungsdauer:
16.05. – 20.06.2025
Öffnungszeiten:
Mi – Fr 14.00 – 18.00 Uhr
Feiertags geschlossen
Einladungskarte Sarah Huber & Johanna Mangold – W Y R D
Sarah Huber und Johanna Mangold beschäftigen sich in ihrer künstlerischen Kollaboration mit der Erforschung von Realitätsmodellen und Bewusstseinszuständen. Ihre Praxis verknüpft archetypische Symbole, rituelle Motive sowie Elemente aus Science Fiction und Popkultur mit wissenschaftlichen und theoretischen Paradigmen. Sie untersuchen, wie rituelle Handlungen die Konnektivität zwischen Menschen, anderen Lebewesen und der Erde beeinflussen und welche Effekte dies auf das menschliche Bewusstsein hat. Die Mechanismen der Psyche und die Dynamiken körperlicher Interaktionen sind dabei wesentliche Forschungsfelder.

Ausgehend von der Annahme, dass gesellschaftliche Prozesse ein Spiegel individueller Prozesse sind, und dass die Entwicklung und Genesung der eigenen Psyche mit der des kollektiven Körpers Hand in Hand gehen, setzt sich das Duo mit der Rolle von Ritualen auseinander. Rituale strukturieren Zeit und Wahrnehmung. Sie sind etwas Verlässliches. Sie geben Halt und einen Sinn für Gemeinschaft. Sie eröffnen Räume, in denen kollektive und individuelle Erfahrungen gebunden werden können. Räume, in denen sich das Bewusstsein von analytischer Distanz hin zu einer unmittelbaren Form des Erlebens verschiebt, in der sich Ereignisse nicht nur kognitiv erfassen, sondern symbolisch erfahren lassen. Rituale werden hier nicht als starre Abläufe begriffen, sondern als offene Strukturen, die alternative Formen der Wahrnehmung und Verbindung ermöglichen. Johanna Mangold und Sarah Huber begreifen Rituale als symbolische Praxis – Handlungen, die Übergänge zwischen innerer und äußerer Welt markieren.

Die Rauminstallation WYRD, bestehend aus skulpturalen Elementen, textilen Arbeiten, Zeichnungen, Text, Klang und einer virtuellen Realität, bildet ein offenes Geflecht, das individuelle wie kollektive Resonanzen aufgreift und körperliche und imaginative Erfahrungen miteinander verknüpft. Die Gestaltung des Raumes verweist auf das Bedürfnis nach Orten, an denen innere Bewegungen sichtbar und erfahrbar werden können. Das Bedürfnis, versteckten Anteilen der Psyche die Möglichkeit zu geben, sich zu zeigen, und Geschichten zu erzählen, um eine neue Verbindung zur Welt zu entdecken.
Der Titel der Ausstellung verweist auf den altenglischen Begriff “wyrd”, der das Werden, das Schicksal und das unvorhersehbare Ineinandergreifen von Ereignissen bezeichnet. Anders als ein festgelegtes Schicksal bezeichnet “wyrd” einen offenen, dynamischen Prozess, eine Verflechtung von Handlungen, Erfahrungen und Möglichkeiten, die sich in jedem Moment neu ordnen und verändern können. Der Begriff bildet den Hintergrund für die künstlerische Annäherung an psychische Prozesse, die nicht gesteuert oder kontrolliert werden, sondern als sich entfaltende Strukturen ernst genommen werden.
Johanna Mangold und Sarah Huber erschaffen poetische Werke, die die Betrachtenden dazu einladen, die Peripherien zwischen Realität und Fiktion, Bewusstsein und Traum, Wissenschaft und Mystik neu zu verhandeln und spielerisch bislang so nicht gedachte Möglichkeiten der Verbindung mit sich selbst und der Welt zu erkunden.

Sarah Huber ist 1987 in Pforzheim geboren. Sie studierte von 2007 bis 2016 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 2022 war sie Lehrbeauftragte an der ABK Stuttgart und ist seither in Feldern der Kunstvermittlung tätig. Die künstlerische Arbeit als Werkzeug die eigene Realität zu befragen und die eigene Psyche zu kartografieren um wiederum die Beschaffenheit von Realität zu ergründen, ist wesentlich in ihren Überlegungen. Die Medien wechseln zwischen Druckgrafik, Zeichnung, beschnitzten Holzplatten, objekthaften und installativen Momenten. Sarah Huber lebt und arbeitet in Stuttgart und Ludwigsburg. www.sarahhuber.de

Johanna Mangold (*1984 in Kempten) studierte von 2008 bis 2015 Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 2018 bis 2020 war sie Meisterschülerin im Weißenhof-Programm der Akademie bei Ricarda Roggan. Zeichnung, Textil- und Objektkunst gehören ebenso zu ihren künstlerischen Mitteln wie Sound, Video und Virtuelle Realität. Thematisch beschäftigt sie sich vordergründig mit Bereichen des Unbewussten, mit Traumbildern, dem Ergründen von Bewusstseinszuständen und Erinnerung, und der Konstruktion individueller Mythologien. Johanna Mangold lebt und arbeitet in Ulm und Stuttgart. www.johanna-mangold.de
Der AKKU Projektraum in der Stadtmitte Stuttgarts ist eine Kooperation des Künstlerbundes Baden-Württemberg und der ABK Stuttgart. Der AKKU wurde im Januar 2016 eingerichtet und wird maßgeblich vom Freundeskreis des Künstlerbundes Baden-Württemberg e.V. und dem Verein der Freunde der Akademie e.V. finanziert.